Umbrüche und Aufbrüche nach der Wende in Berlin-Mitte. Exkursion mit Erzählcafé und Abendveranstaltung zum Stadtwandel zwischen Fischerinsel und Nikolaiviertel


Veranstalter: 
Leibniz-Lab „Gesellschaftliche Umbrüche und Transformationen“, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung Erkner (IRS)


Rund um die Berliner Stadtbibliothek in der Breiten Straße vollzog sich in den letzten Jahrzehnten ein großer Wandel. Der Palast der Republik und das Restaurant Ahornblatt wurden abgerissen. Neue Gebäude und Menschen kamen hinzu und verliehen Berlin-Mitte ein neues Gesicht. Die Veranstaltung soll Expertise und Erfahrungen aus der Nachbarschaft miteinander ins Gespräch bringen: Wie haben sich die Kieze rund um die Stadtbibliothek verändert? Wer wohnt auf der Fischerinsel und im Nikolaiviertel? Welche Erfahrungen wurden seit der Wende gemacht? 

Wir laden Sie dazu ein, uns Ihre Geschichte zu erzählen, mit uns durch Ihren Kiez zu spazieren, Ihre Fotos oder andere Erinnerungsstücke zur Veranstaltung mitzubringen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. 

Eine durchgehende Teilnahme ist nicht erforderlich, Sie können einzelne Programmpunkte nach Belieben besuchen.
 

Programm:

15.00 Uhr

Begrüßung


15.15 Uhr

Stadterkundungen:

A) Fischerinsel 

B) Nikolaiviertel

C) Staatsratsgebäude


16.30 Uhr 

Erzählcafés 


18.30 Uhr 
Podium: Wie viel Ost-Berlin steckt noch in Berlin-Mitte? 

Mit Harald Engler (Historiker, IRS Erkner), Ines Hahn (Stadtmuseum Berlin), Judith Prokasky (Humboldt Forum), Dimitri Hegemann (Clubkommission), Moderation: Hanno Hochmuth (ZZF Potsdam)

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Buchvorstellung & Diskussion: Historisches Quartett: Zeitgeschichte in der Diskussion

Veranstaltungsort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin und im Livestream

Zeit: 20 Uhr, Einlass ab 19:30 Uhr. 

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Geschichtliche Themen sind auf dem Buchmarkt sehr präsent. Das „Historische Quartett“ wählt zweimal im Jahr jeweils vier Neuerscheinungen aus, um sie öffentlich zu diskutieren. Die Veranstaltung möchte neugierig machen auf aktuelle Bücher und die hier verhandelten Fragen. Sie richtet sich an alle, die sich für Geschichte, Politik und Literatur interessieren. 

Diesmal auf dem Programm:  "Sissyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie" von Martina Heßler "Post-. Nachruf auf eine Vorsilbe" von Dieter Thomä, "Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958" von Carlo Levi und "Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört" von Volker Weiß.

Veranstalter: Eine Veranstaltung des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer des ZZF, Clio-online/H-Soz-Kult und dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert durch die Berliner Sparkasse. 

Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen. Aufzeichnungen der bisherigen Historischen Quartette, die im Literaturforum im Brecht-Haus disutierten, finden Sie zum Nachsehen in der Mediathek des Literaturfoums.


Podium: 

  • Dr. Jutta Braun (ZZF Potsdam)
  • Prof. Dr. Veronika Settele (Ludwig-Maximilians-Universität München)
  • Prof. Dr. Malte Thießen (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster)
  • Dr. Peter Ulrich Weiß (Die Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur/LAkD, Potsdam)

 

Die diskutierten Bücher:


Martina Heßler 

"Sissyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie" 

C.H. Beck, München 2025, 297 S., € 32,00.

 

Dieter Thomä

"Post-. Nachruf auf eine Vorsilbe" 

Suhrkamp, Berlin 2025, 396 S., € 28,00.

 

 Carlo Levi 

"Die doppelte Nacht. Eine Deutschlandreise im Jahr 1958" 

C.H. Beck, München 2024, 5.Aufl. 2025, 176 S., € 20,00.

 

Volker Weiß 

"Das Deutsche Demokratische Reich. Wie die extreme Rechte Geschichte und Demokratie zerstört" 

Klett-Cotta, Stuttgart 2025, 288 S., € 25,00.

Die extreme Rechte und der Raum nach 1945

 

Ein Workshop des Zeithistorischen Arbeitskreises Extreme Rechte (ZAER) in Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und dem Leibniz Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam.
 

Die Extreme Rechte und der Raum nach 1945:

Das Handeln und Denken der Akteur:innen der extremen Rechten war seit jeher eng mit Fragen nach der Beherrschung von Räumen, mit räumlichen Gelegenheitsstrukturen und konkreten Orten verknüpft. Debatten etwa um ‚national befreite Zonen‘ oder um die Frage, ob der Rechtsextremismus ein spezifisch ostdeutsches Phänomen sei, zeigen das ebenso wie Diskussionen um rechte Raumaneignungen im Alltag. Die Akteure der extremen Rechten trafen und treffen sich an spezifischen Orten, in Privathäusern oder Kneipen, und sie versuchen den öffentlichen Raum für sich einzunehmen, durch Aufmärsche oder gewalttätige Übergriffe. Auch das ideologische Gepräge der extremen Rechten rekurriert mit Begriffen wie ‚Nation‘ oder ‚Heimat‘ auf spezifische Räume.

Der Workshop geht den vielschichtigen Bezügen nach, die sich zwischen der extremen Rechten, ihren Vorstellungen und ihren Praktiken und dem Raum zeigen, und fragt in zeithistorischer Perspektive danach, wie diese seit 1945 das Denken und Handeln der extremen Rechten sowie die gesellschaftliche Wahrnehmung und Reaktion beeinflussen.

 

Programm:


Donnerstag, 13. März 2025

13:00-13:30 | Begrüßung und Einführung

13:30-15:15 
Panel 1: Die extreme Rechte und ihre Praktiken der Raumaneignung
Moderation: Pablo Schmelzer (Hamburg) / Kommentar: Knud Andresen (Hamburg)

Franka Maubach (Bielefeld)
Rechte Graffiti als „Schmiererei“? Überlegungen zur nachhaltigen Wirkkraft ephemerer Zeichen im öffentlichen Raum

Massimiliano Livi (Trier)
Zwischen Gedächtnis und Agitation. Die urbane Praxis der extremen Rechten in Italien seit den 1970er Jahren

15:15-15:45 | Kaffeepause

15:45-17.30 
Panel 2: Raumvorstellungen im Denken und Handeln der extremen Rechten
Moderation: Daniel Gerster (Hamburg) / Kommentar: Marie Müller-Zetzsche (Potsdam)

Christian Jacobs (Berlin)
Am Anfang war Algerien. Europa in der Theorie und Praxis der extremen Rechten in Frankreich nach der Dekolonisierung

Katarina Ristić (Leipzig)
“Kekistan is Serbia”: Kosovo as the Heartland of the Transnational Far-Right
 

18:00-19:30 | Öffentlicher Abendvortrag

Daniel Gerster/Kerstin Thieler (Hamburg)
„Von Bergedorf bis Blankenese. Hamburg und die extreme Rechte nach 1945“

Moderation: Dominik Rigoll (Potsdam)

 

Freitag, 14. März 2025

9:30-11:15 
Panel 3: Die extreme Rechte in der Region
Moderation: Kirsten Heinsohn (Hamburg) / Kommentar: Frank Bösch (Potsdam)

Christoph Lorke (Münster)
Rechtsextremismus und rechte Gewalt in der Region: Das Beispiel Westfalen

Tim Zumloh (Münster)
„Für nationale Jugendzentren“ – Rechtsextreme Jugendliche in JZG und Alter Weberei in Gütersloh seit den 1970er Jahren

11:15-11.45 | Kaffeepause

11:45-13:15 
Panel 4: Räume des Erinnerns und der Gegenwehr
Moderation: Linde Apel (Hamburg) / Kommentar: Yvonne Robel (Hamburg)

Eric Angermann (Göttingen/Potsdam)
„Türken machten Jagd auf die Anführer der Skinheads“. Migrantische Perspektiven auf rechte Gewalt im ländlichen Raum am Beispiel Südniedersachsens

Regula Selbmann (Hannover)
Orte rechten Terrors im Spannungsverhältnis zwischen Tat- und Erinnerungsorten

13:15-13:45 
Abschlussdiskussion

 

Nachlese: Der Tagungsbericht zum Workshop, der am 25. Juni 2025 von Lea Sankowske (Leibniz Universität Hannover) online auf H-Soz-Kult erschienen ist, kann hier abgerufen werden.