Vier Historikerinnen ausgezeichnet mit dem »Zeitgeschichte digital«-Preis 2025 in der Kategorie Wissenschaftskommunikation

Gruppenfoto mit den vier Preisträgerinnen des »Zeitgeschichte digital«-Preises 2025 und den beiden Gäste des Podiums im Rahmenprogramm sowie Moderatorin Jutta Braun.
Open

Bildinfo

Gruppenfoto mit den Gästen des Podiums und den vier Preisträgerinnen, die an dem Abend den »Zeitgeschichte digital«-Preis 2025 des Fördervereins des ZZF Potsdam erhielten (v.l.n.r.): Marko Martin, Jutta Braun (ZZF Potsdam und Organisatorin der Veranstaltung), Ingmar Stadelmann und die Historikerinnen Annette Vowinckel, Rebekka Grossmann, Heidi Hein-Kircher und Agnese Bergholde-Wolf (Foto: Marion Schlöttke / ZZF Potsdam).


Ein Dossier zum Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel und eine Storymap zum Freiheitskampf der Länder im östlichen Europa 1989 bis1991 erhielten gestern in Potsdam den diesjährigen »Zeitgeschichte digital«-Preis. Die Auszeichnung verlieh der Verein der Freunde und Förderer des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung in der Kategorie Wissenschaftskommunikation an vier Historikerinnen aus Deutschland und den Niederlanden.  

Im Rahmen einer Festveranstaltung durften sich Rebekka Grossmann (Universität Leiden) und Annette Vowinckel (ZZF Potsdam/Humboldt-Universität zu Berlin) über die Auszeichnung für ihr Dossier »Die Welt aus den Fugen. Geschichte und Gegenwart des 7. Oktober 2023« freuen. Dieses erschien zum Jahrestag des Massakers am 7. Oktober 2024 auf dem Portal Zeitgeschichte online. Laudatorin Jutta Braun hob die Multiperspektivität des Dossiers hervor sowie dessen Blick auf die Folgen des Ereignisses für die Geschichtswissenschaft. 
Ebenfalls in der Kategorie Wissenschaftskommunikation nahmen Heidi Hein-Kircher (Ruhr-Universität Bochum/Martin-Opitz-Bibliothek) und Agnese Bergholde-Wolf (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg) den Preis für das Team der Storymap »Auf dem Weg zur Freiheit. Freiheitsbestrebungen im östlichen Europa 1989–1991«,  entgegen. Die Storymap ging im vergangenen Jahr auf dem Portal Copernico des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung online. Das Angebot dokumentiert in leicht verständlicher Sprache und übersichtlich gestalteten Texten sowie mit historischem Bildmaterial und Übersichtskarten den Weg von sieben Ländern in die Freiheit: Polen, Tschechoslowakei, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Ukraine. Peter Ulrich Weiß (LAkD Brandenburg) betonte in seiner Laudatio, wie die Storymap den Kontext von nationalem Protest und überregionaler Vernetzung, wie etwa beim „Baltischen Weg“, verstehen lernen hilft. 

Die beiden Gewinner-Teams teilten sich das diesjährige Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. 

Das Rahmenprogramm für die Preisverleihung bildete ein Podium mit dem Schriftsteller Marko Martin sowie dem Comedian Ingmar Stadelmann. Beide setzen sich in ihren Büchern und Programmen mit politischen Verwerfungen wie Krieg und Rechtsradikalismus auseinander und plädieren gegen eine Mutlosigkeit der Zivilgesellschaft. 

Der »Zeitgeschichte digital«-Preis wird seit 2017 jährlich vom Verein der Freunde und Förderer des ZZF Potsdam vergeben. Er ist die erste Auszeichnung in Deutschland, die sich dezidiert digitalen Publikationen in den Geschichtswissenschaften widmet.

Zum Programm der Preisverleihung am 25. November 2025 auf der ZZF-Website