Die digitale Transformation von Arbeitswelten: Macht, Geschlechterverhältnisse und Kommunikation im Büro
Kaum ein Ort hat das Arbeitsleben des 20. Jahrhunderts so stark geprägt wie das moderne Büro. Neben einem Ort der Sozialisation und der Verwaltungsroutinen war das Büro ein Ort der Interaktion zwischen Mensch und Technik. Schreibmaschinen und Telefone fanden sich seit dem späten 19. Jahrhundert an immer mehr Arbeitsplätzen. Ihnen folgten seit den 1950er Jahren Buchungsmaschinen, Diktiergeräte und Computer. Ende des 20. Jahrhunderts erlaubten kleinere Geräte und neue Kommunikationstechnologien das mobile Arbeiten. Gleichzeitig lagerten viele Firmen ihre Bürotätigkeiten in Länder des globalen Südens aus. Das moderne Büro war also einerseits ein Mikroraum der alltäglichen Technikaneignung, andererseits ein Makroraum der Verhandlung globaler Arbeitsbeziehungen. In meinem Forschungsprojekt analysiere ich, wie sich die Nutzung digitaler Techniken auf Geschlechterverhältnisse und Kommunikation im Büro auswirkte. Dabei konzentriere ich mich auf die Zeitphase zwischen den späten 1970er Jahren und der Jahrtausendwende, als PCs, Internet und Emails die Arbeitswelten veränderten.
Zur Seite von Prof. Dr. Christiane Berth auf der Homepage der Universität Graz.