Wie die migrantische Frauenbewegung entstand

In den Nachkriegsjahrzehnten kamen viele Frauen als Gastarbeiterinnen, Ehefrauen oder Mütter aus den sogenannten Anwerbeländern nach Deutschland. Ihr Leben hier war oft von Vorurteilen, Diskriminierung und struktureller Benachteiligung geprägt. Die Einwanderinnen begannen deswegen, sich zu vernetzen und zu organisieren. Im Podcast "Zeitfragen. Feature" von Deutschlandfunk Kultur nennt ZZF-Historikerin Elisabeth Kimmerle den "Gemeinsamen Kongress ausländischer und deutscher Frauen" 1984 in Frankfurt am Main als den Moment, "wo sich Migrantinnen und schwarze Frauen sichtbar und deutlich und lautstark auch gegen Vereinnahmungstendenzen und gegen Rassismus und auch gegen hegemoniale Machtstrukturen innerhalb der deutschen Frauenbewegung gewehrt haben" (ab 07:16). Kimmerle hat im vergangenen Jahr ihre Promotion zu der Frage abgeschlossen, wie Migrantinnen die Bedingungen und Grenzen politischer Handlungsmacht im transnationalen Raum ausgelotet und ausgeweitet haben.