Prof. Dr. Gabriele Metzler wird Direktorin des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam

Portraitfoto Gabriele Metzler, neue Direktorin des ZZF Potdam

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Die Historikerin wird zum 15. November an das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) berufen. Zeitgleich wird sie an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) zur Professorin für Zeitgeschichte ernannt. Dort hatte sie bereits seit 2007 die Professur für Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen inne. Metzler leitet das ZZF künftig gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Bösch. 

Nach vier Jahren wird das ZZF Potsdam wieder von einer Doppelspitze geführt. Die Historikerin Prof. Dr. Gabriele Metzler wird eines der renommiertesten zeithistorischen Forschungsinstitute Deutschland gemeinsam mit Prof. Dr. Frank Bösch leiten, der bereits seit 2011 als Direktor am Haus ist. 

Die zeithistorische Forschung wie auch die Geschichtskultur stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Das ZZF ist einer der kreativsten und produktivsten Orte der historischen Forschung in Deutschland. Ich freue mich darauf, vom ZZF aus Impulse in den Debatten und der Forschung zu setzen«, so Gabriele Metzler. 

Gabriele Metzler forscht aktuell zu den Folgen der Dekolonisierung für die westeuropäischen Gesellschaften. Ihr laufendes Buchprojekt zur »Dekolonisierung der Deutschen« behandelt den deutschen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit von 1919 bis in die Gegenwart. Am ZZF wird dies die Forschungen zur internationalen und postkolonialen Geschichte verstärken. Zudem will Gabriele Metzler die Rechtsgeschichte und die Bedeutung von Digitalität und Künstlicher Intelligenz für die historische Forschung und Public History akzentuieren. 

»Mit Gabriele Metzler gewinnt das ZZF eine herausragende Historikerin an der Spitze, die zugleich vielfältige Erfahrungen im Wissenschaftsmangement hat – etwa als Mitglied im Wissenschaftsrat, dem DFG-Fachkollegium oder als frühere HU-Dekanin«, betont Frank Bösch. 

Metzler studierte Neuere Geschichte, Politikwissenschaft und öffentliches Recht in Tübingen, München und an der LSE London. Im Anschluss wurde sie an der Universität Tübingen promoviert, wo sie sich 2002 mit der Arbeit Konzeptionen politischen Handelns von Adenauer bis Brandt habilitierte. Längere Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren führten sie an die Universität Oxford, die University of California/Berkeley, ans MPI für Gesellschaftsforschung Köln, an die Universität Bremen sowie ans MPI für europäische Rechtsgeschichte Frankfurt/Main. Zum Wintersemester 2007/2008 nahm sie einen Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin an. 

Metzler ist Mitglied zahlreicher bedeutender Gremien wie dem Wissenschaftsrat, dem DFG-Fachkollegium und dem Ausschuss des Verbandes der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (VHD), sowie in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten. 

Über das ZZF Potsdam 
Das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) erforscht die Zeitgeschichte im 20. Jahrhundert und ihre Bezüge zur Gegenwart. Die deutsche und europäische Gesellschaftsgeschichte nach 1945 steht im Mittelpunkt der Forschung, sie wird zugleich auch in ihren internationalen Bezügen untersucht. Neben der Grundlagenforschung sind die Bereitstellung von Forschungsinfrastrukturen und der Wissenstransfer zentrale Aufgabenfelder des ZZF, insbesondere durch digitale Plattformen. 

Zur Website des ZZF: https://www.zzf-potsdam.de