Zeitgeschichte des Kunstbetriebs

Bildinfo

Die Skulptur Large Two Forms von Henry Moore vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt (heute Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) in Bonn. Sie ist dort seit dem 19. September 1979 ausgestellt. Foto: Hans Weingartz, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons

Der Arbeitsschwerpunkt untersucht die Zeitgeschichte der Kunst und des Kunstbetriebs in ihren demokratiegeschichtlichen, sozialhistorischen und gesellschaftspolitischen Bezügen. Das Forschungsprogramm analysiert Künstlerschaft, Kunsthandel und Kunstrezipienten als soziale und ökonomische Akteure im Spannungsfeld zwischen Ästhetik, Marktgeschehen und öffentlichen Regulierungsversuchen. Weiterhin stehen Sozialstruktur und Interessenpolitik von Kunstvereinen und Agenten der öffentlichen wie privaten Kunstförderung im Mittelpunkt. Welchen politischen Stellenwert besaßen die Kunst, ihr Besitz und ihr Verständnis, bei der Akkumulierung von kulturellem Kapital, der Markierung sozialer Distinktion sowie der Beharrungskraft bzw. Neuformierung sozialer Milieus? Welche Rolle spielte die Kunst als Standortfaktor in nationaler und internationaler Perspektive? Im Fokus der Forschungen stehen die bildende Kunst und der Kunstbetrieb in der Bundesrepublik in ihren deutsch-deutschen und internationalen Verflechtungen. Der Arbeitsbereich möchte die Kunst und ihr gesellschaftliches "Leistungsspektrum" damit als dynamischen Faktor der Gesellschaftsgeschichte im geteilten und vereinten Deutschland profilieren.

Leitung: Dr. Jutta Braun

Projekte

Jutta Braun

moving history - Festival des historischen Films

Filmfestival-Projekt
Das in Potsdam gegründete moving history film festival ist das erste Filmfestival in Deutschland, das sich auf Geschichte im Film spezialisiert hat. Jedes Jahr wird mit der Clio der Preis für den besten historischen Film des Jahres verliehen.

Emily Dreyfus

Der Aufstieg weiblicher Klassikstars im digitalen Zeitalter

Forschungsprojekt

Girly Business zeichnet die weitgehend unterschätzte soziokulturelle Geschichte von klassischen Instrumentalistinnen nach, ausgehend von der Entwicklung der Massenmedien und dem Wandel der gesellschaftlichen Normen in Bezug auf Weiblichkeit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. 

Jutta Braun

Die NS-Aufarbeitung BKM-geförderter Einrichtungen. Stand und Perspektiven der Forschung

Forschungsstudie 
(Jutta Braun, gemeinsam mit Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin) 
Die Studie erhebt bei ca. 100 BKM-geförderten Kultureinrichtungen den Stand zur NS-Aufarbeitung für Kultur und Medien. Ziel ist, Forschungsdefizite im Feld der Bildenden Kunst, Musik, Literatur- und Filmlandschaft kenntlich zu machen. 

Jutta Braun

Kunstmäzenatentum in der Bundesrepublik (1945/49-2000)

Buchprojekt 
Die Förderung der Kunst spielte in der Bundesrepublik nicht nur eine kunst-, sondern auch eine gesellschaftspolitische Rolle. Die Monografie untersucht das Engagement einzelner Persönlichkeiten in der Transformation der Kunst- und Museumsszene nach 1945/49 und 1989/90.